
Deutschland zählt die 39. UNESCO-Welterbestätte
Das Reiseland Deutschland ist um einen weiteren touristischen Höhepunkt reicher: Seit vergangenem Wochenende hat die UNESCO das Schloss Corvey in Höxter in der Region Teutoburger Wald im Bundesland Nordrhein-Westfalen als Welterbestätte ausgezeichnet.
Damit verfügt das Reiseland Deutschland nun über insgesamt 39 von der UNESCO anerkannten Kultur- und Naturdenkmäler. Unter dem Motto „UNESCO-Welterbe – Nachhaltiger Kultur- und Naturtourismus“ widmet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) den UNESCO-Welterbestätten in Deutschland diesjährig ein eigenes Themenjahr und rückt sie damit in den Fokus ihrer weltweiten Marketingarbeit.
Von weltweit 1.007 anerkannten UNESCO-Welterbestätten befindet sich fast die Hälfte in Europa – hiervon allein 39 in Deutschland. Damit liegt das Reiseland bei der Anzahl der Welterbestätten weiterhin auf Rang drei in Europa, zusammen mit Frankreich. Die UNESCO-Welterbestätten lassen sich in sechs Kategorien einteilen: Schlösser und Burgen (4*), Natur, Gärten und Landschaften (7*), Altstadtensembles (5*) und Industriekultur (3*) gehören genauso dazu wie Kirchen und Klöster (9*) sowie weitere Welterbestätten (11*) aus den Bereichen Architektur und Design sowie Kultur- und Geistesgeschichte (Bild oben Loreley Felsen und StiftkircheQuedlinburg). Die von der UNESCO geschützten Stätten in Deutschland haben eine lange Tradition: Bereits 1978 wurde das erste Kulturdenkmal Deutschlands, der Aachener Dom, in die weltweite UNESCO-Liste aufgenommen. Als 39. und jüngste Welterbestätte in Deutschland wurde nun das Schloss Corvey in Höxter ernannt.
* jeweils Anzahl der Stätten in Deutschland
Aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung hatte sich das Schloss Corvey mit dem Westwerk der ehemaligen Reichsabtei aus dem 9. Jahrhundert und seiner unterirdischen Stadt, der Civitas, um die Auszeichnung als UNESCO-Weltkulturerbe beworben. Das nahezu vollständig erhaltene karolingische Westwerk aus der Frühzeit der Benediktinerabtei gilt als das älteste und einzige der Welt. Die Ruinen und Straßenzüge der unterirdischen Stadt Corvey, die im Mittelalter zerstört wurde und in deren Zentrum das heutige Schloss lag, ist bis heute nahezu vollständig nachvollziehbar unter der Erde zu finden. Bei entsprechender Finanzierung könnten diese freigelegt werden. Corvey hat die UNESCO überzeugt, da es zu den wenigen in den wesentlichen Teilen erhaltenen karolingischen Bauwerken gehört, das einzige erhaltene Zeugnis des Bautyps Westwerk aus dieser Zeit ist und als Bautypus die abendländische Architektur bis zum Ende der Romanik wesentlich geprägt hat.