
DomQuartier Salzburg
Barocke Macht, barocke Pracht! – Ein Rundgang zwischen Himmel und Erde!
Mit diesen Schlagworten präsentiert sich das in seiner ursprünglichen Form wieder zugängliche DomQuartier Salzburg seit Mai 2014 dem Publikum.
15.000 prachtvolle Quadratmeter – 1.300 bewegte Jahre Kunst- und Kulturgeschichte – 2.000 Exponate, zu denen sich 116 Türen öffnen. Mit dem DomQuartier hat Salzburg einen Fixpunkt im Herzen der Stadt.
Dom und Residenz bilden das historische Zentrum der Stadt Salzburg. 200 Jahre lang waren jedoch die Durchgänge zwischen dem fürsterzbischöflichen Palast, den Domoratorien sowie der Kunstkammer und den Gemäldegalerien verschlossen oder vermauert. Jetzt ist ein Museums-Rundgang zwischen der Residenz, dem Dom, dem Stift St. Peter, dem Wallistrakt und der Franziskanerkirche möglich. Mit einer Eintrittskarte können fünf Museen besucht werden: die Prunkräume der Residenz, die Residenzgalerie, das Dommuseum, das Museum St. Peter und die Nordoratorien mit wechselnden Sonderausstellungen.
In dem außergewöhnlichen architektonischen Ensemble manifestieren sich weltliche und kirchliche Macht der Salzburger Fürsterzbischöfe seit dem Mittelalter, sie verwandelten die vermögende Stadt in ein barockes Juwel nach italienischem Vorbild. Die größten Architekten der damaligen Zeit verwirklichten ein städtebauliches Meisterwerk, das heute als Weltkulturerbe der UNESCO geschützt wird. Zusammen mit weiteren barocken Baujuwelen macht das Salzburg zur bedeutendsten Barockstadt nördlich der Alpen.
Der Rundgang durchs DomQuartier
Dieser geht auf Fürsterzbischof Guidobald Graf von Thun (Regierungszeit 1654–1668) zurück, einen der bedeutendsten Bauherren des barocken Salzburg.
Die Tour de Baroque durchs DomQuartier beginnt bei der Hauptstiege der Residenz, von wo eine ausgeklügelte Wegführung zuerst durch die Prunkräume des barocken Palasts, in dem die Fürsterzbischöfe ihren Wohn- und Amtssitz hatten, führt. Die 15 glanzvollen Räume versammeln 200 Jahre Herrschafts- und Stilgeschichte von der Renaissance über Barock bis zum Klassizismus.
Das neue System leitet über eine freigelegte Tür und Stufen ins dritte Obergeschoß. Insgesamt elf Räume beherbergen dort das wohl prunkvollste Museum des Landes – die Residenzgalerie. In den 11 Sälen der ehemals fürsterzbischöflichen Residenz werden Gemälde des 16. bis 19. Jahrhunderts gezeigt, mit deutlichen Schwerpunkt auf dem Barock. In der bis 21. Juni laufenden Sammlungsschau „Lebenswelten“. „Barockes Europa“ wird auch das bedeutendste Werk, Rembrandts „Betende alte Frau“, gezeigt.
Die anschließende Dombogenterrasse verbindet das weltliche Zentrum mit dem geistlichen – dem Dom. Von hier aus eröffnet sich – gewissermaßen zwischen Himmel und Erde – ein beispielloser Blick auf die Stadt. Eine geschwungene Treppe führt ins Innere des Doms. Erste Station sind die drei reich stuckierten und baulich in den Originalzustand zurückgeführten Räume im Nordoratorium.
Danach eröffnet sich von der Orgelempore ein imposanter Blick in das Hauptschiff des Doms. Von hier führt der Weg Weg zu Dommuseum, Kunst- und Wunderkammer, Langer Galerie sowie Museum St. Peter im neu adaptierten Wallistrakt. Damit führt der Rundgang um den Domplatz in die Residenz zurück. Nach einem schmalen Gang noch ein Blick auf das berühmte Sternrippengewölbe im Chor der ehemaligen Stadtpfarrkirche, bevor die Tour de Baroque im prunkvollen Carabinierisaal der Residenz endet.
Hand in Hand mit der Erschließung des DomQuartiers als bauliche und funktionelle Einheit geht jene des reichen kulturellen Erbes, das bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht, als Salzburg christianisiert wurde. Auch wenn nach der Säkularisierung Salzburgs die wertvollen Kunstgegenstände außer Landes gebracht wurden, können sich die Sammlungen der beteiligten Institutionen heute sehen lassen.
Neben den Kunstwerken aus Residenzgalerie, Dommuseum und Salzburg Museum zeigt die Erzabtei St. Peter erstmalig ihre wertvollen Schätze in einem – eigens dafür eingerichteten – ständigen Museum. Das Benediktinerkloster St. Peter, das unmittelbar an Dom- und Residenzkomplex angrenzt, gilt als das älteste bestehende Kloster im deutschsprachigen Raum und trug maßgeblich zur Entfaltung des Kultur- und Geisteslebens in Salzburg bei. Die Erzabtei besitzt eine Kunstsammlung mit geschätzten 40.000 Exponaten. Die schönsten Objekte werden im neu gegründeten Museum St. Peter erstmals seit 1982 wieder präsentiert.