Kunsthistorisches Museum Wien – Vorschau 2014

Kunsthistorisches Museum Wien – Vorschau 2014

Die Höhepunkte des heurigen Ausstellungs-Programms

Osterei mit Modell des Kreuzers „Pamjat Asowa“
Osterei mit Modell des Kreuzers „Pamjat Asowa“

Die Welt von Fabergé

Aus den Sammlungen des Moskauer Kreml Museums und des Fersman mineralogischen Museums 
18. Februar bis 18. Mai 2014

Anlässlich der Russisch-Österreichischen Kultursaisonen 2013-2015 widmet das Kunsthistorische Museum Wien dem wohl bedeutendsten und einflussreichsten russischen Juwelier und Goldschmied der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, Peter Carl Fabergé (1846-1920), und dem kaiserlichrussischen Kunstgewerbe seiner Zeit eine umfangreiche Ausstellung.
Mit dem Namen Fabergé verbindet man außergewöhnliche Schmuckkreationen – virtuoses, mit höchstem gestalterischen und technischen Können aus edelsten Materialien gefertigtes Kunsthandwerk. Das gilt insbesondere für jene Werke, die Peter Carl Fabergé ab 1885 als kaiserlicher Hoflieferant für die letzten russischen Zaren schuf.
Mit über 160 erlesenen Pretiosen beleuchtet diese Ausstellung die herausragende Kunst Fabergés, stellt sie in den Kontext der zeitgleichen russischen Goldschmiedekunst und beschäftigt sich mit der Rolle der russischen Zarenfamilie als Auftraggeber. Im Zentrum stehen vier Ostereier – kostbare Kleinodien, die als innerfamiliäre Geschenke des Zarenhauses angefertigt wurden und in denen sich häufig „eine ganze Welt im Kleinen“ verbirgt. Inspirationsquelle dieser Fabergé-Eier ist ein Osterei vom Anfang des 18. Jahrhunderts in den königlich dänischen Sammlungen. Zusätzlich zu diesem barocken Ei sind heute noch zwei weitere bekannt, eines davon befindet sich in der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums.
Andere Kleinkunstwerke aus dem Besitz der Romanow, die deren tägliches Leben bis zu ihren letzten Tagen begleiteten, geben Einblick in das Leben und Zeremoniell am Zarenhof.

Ganymed 2014
Ganymed 2014

Ganymed goes Europe

Contemporary performing art meets fine art heritage 
März bis Mai 2014

Nach dem großen Publikumserfolg von GANYMED BOARDING im Jahr 2010/2011 – die Veranstaltungsreihe wurde mit dem Kunstpreis der Bank Austria und dem Nestroypreis ausgezeichnet – initiierte das Kunsthistorische Museum Wien gemeinsam mit WENN ES SOWEIT IST unter der Leitung von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf und in Zusammenarbeit mit dem Muzeum Narodowe in Breslau sowie dem Szépmüvészeti Múzeum in Budapest das EU-Projekt GANYMED GOES EUROPE.
Für Wien hat WENN ES SOWEIT IST 14 AutorInnen – unter ihnen Peter Esterházy, Maja Haderlap und Josef Winkler – eingeladen, Texte über Meisterwerke der Gemäldegalerie zu schreiben, um neue Sichtweisen auf Alte Meister zu eröffnen. Jacqueline Kornmüller inszeniert diese Texte mit einem Ensemble aus 23 SchauspielerInnen, TänzerInnen und Musikern, sie erwecken Bild und Betrachtung zu neuem Leben. Die BesucherInnen werden beim Rundgang durch das Museum in ein theatrales Zwischenreich gezogen und entscheiden selbst, wie lang sie auf der einen oder anderen Bühne verweilen. An jedem der Abende werden alle Stücke zeitgleich und mehrmals hintereinander aufgeführt. Es spielen unter anderen Maria Bill, Nicole Heesters, Sona MacDonald, David Oberkogler, Katharina Stemberger, Peter Wolf und Die Strottern.
12. März 2014 (Premiere)
19. März 2014
2./9./23./30. April 2014
7./14./21./28. Mai 2014
19 – 22 Uhr
Kartenvorverkauf ab 27. Jänner 2014: www.khm.at/Ganymed

Evangelist Matthäus, Krönungsevangeliar des Heiligen Römischen Reiches, Aachen, um 795/800
Evangelist Matthäus, Krönungsevangeliar des Heiligen Römischen Reiches, Aachen, um 795/800

Kaiser Augustus und Kaiser Karl der Grosse

Zwei goldene Zeitalter
20. Mai BIS 24. August 2014

Anlässlich des 2000. Todestages des ersten römischen Kaisers, Augustus, und des 1200. Todestages von Kaiser Karl dem Großen präsentiert das Kunsthistorische Museum Wien ausgewählte Meisterwerke zu diesen „Goldenen Zeitaltern“.
Der erste römische Kaiser, Augustus, war eine der politisch bedeutendsten Persönlichkeiten nicht nur der antiken Welt. In den vier Jahrzehnten seiner Herrschaft schuf er Grundlagen in Politik, Architektur, Kunst und Kultur, die teils bis heute Europa und die Welt prägen. Die Inszenierung der aurea aetas, des Goldenen Zeitalters, wurde in Literatur und Dichtung besungen und in Kunstwerken und Architektur verherrlicht. Aus dieser Zeit stammen Meisterwerke in der Antikensammlung, die zu den wichtigsten der augusteischen Kunst überhaupt gehören. Die Gemma Augustea, ein aus Sardonyx geschnittenes Relief, befand sich wohl im persönlichen Besitz des Kaisers, die berühmten Grimani-Reliefs oder der „Augustus-Kopf“ der Wiener Sammlung zählen zu den Hauptwerken dieser Gattungen.
Für die Geschichte Europas nicht minder prägend war die Regentschaft Karls des Großen, der im Jahre 814 verstarb. Mit seiner Krönung zum Kaiser im Jahr 800 n. Chr. griff er als erster Herrscher des abendländischen Mittelalters bewusst auf die Tradition des Imperium Romanum zurück. Unmittelbaren Ausdruck fand seine Bezugnahme in der Übernahme des Titels eines „Imperator Augustus“ und in dem programmatischen Wunsch, das spätantike Kunstschaffen wiederzubeleben. Eines der diesbezüglich bedeutendsten Werke ist das sog. Krönungsevangeliar in der Wiener Schatzkammer. Mit seiner Färbung in Purpurtönen und seinem Bildschmuck wurde der Prunkcodex in weiterer Folge bei der Krönung des Oberhauptes des Heiligen Römischen Reiches verwendet und gehörte zu den zentralen Stücken unter den sog. Reichskleinodien. Die Ausstellung präsentiert dieses Hauptwerk karolingischer Buchkunst, das aus konservatorischen Gründen nicht permanent gezeigt werden kann, erstmals nach 1945 wieder in Wien.

Porträtmedaille auf Karl V. (reg. 1520 – 1556)
Porträtmedaille auf Karl V. (reg. 1520 – 1556), Silber (Prägung)

Wettstreit in Erz

Die Porträtmedaille in der Deutschen Renaissance
ab 3. Juni 2014

Die großen Münzkabinette in Wien, München und Dresden haben sich zu einer Ausstellung zusammengeschlossen, welche erstmals ausgewählte Stücke der deutschen Porträtmedaille der Renaissance vereinigt.
Reproduzierbar, leicht transportabel und verteilbar, liefert die Kunstgattung der Porträtmedaille für das 16. Jahrhundert ein einzigartiges „Who’s who“. Dank der Dauerhaftigkeit des Materials hat sich eine große Anzahl an Medaillen erhalten, insbesondere aus den ehemals kaiserlichen und fürstlichen Sammlungen in Wien, München und Dresden.
Ausstellung und Katalog stellen erstmals umfassend das kulturhistorische Spektrum, die komplexe Medialität und die dynamische Geographie der im deutschsprachigen Raum entstandenen und zirkulierenden Medaillen der frühen Neuzeit vor.
Staatliche Münzsammlung München: 10. Oktober 2013 bis 15. März 2014
Münzkabinett Kunsthistorisches Museum Wien: ab 3. Juni 2014
Münzkabinett Staatliche Kunstsammlungen Dresden: 2015

David Teniers d. J. Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Galerie in Brüssel um 1651
David Teniers d. J. (1610 Antwerpen – 1690 Brüssel) Erzherzog Leopold Wilhelm in seiner Galerie in Brüssel um 1651

Leopold Willhelm

Intermezzo 06
17. Juni bis 28. September 2014

Im Jahr 2014 jährt sich der Geburtstag von Erzherzog Leopold Wilhelm (1614–1662) zum 400. Mal. Mit seiner außergewöhnlichen und umfassenden Sammeltätigkeit leistete er einen wesentlichen Beitrag zur Fülle und Vielfalt der heutigen weltberühmten Sammlungen des Kunsthistorischen Museums Wien.
Der Sohn Kaiser Ferdinands II. war Kirchenfürst, Hochmeister des Deutschen Ordens und Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres. Vor allem aber war er Sammler und Mäzen, der die Gunst der Stunde – im Zuge des englischen Bürgerkriegs gelangten bedeutende Kunstwerke auf den europäischen Kunstmarkt – zu nutzen wusste und so eine grandiose Kunstsammlung aufbauen konnte.
Leopold Wilhelm erwarb – nicht nur aus dem englischen Angebot – über 500 Kunstkammerstücke aus Marmor, Bronze und Elfenbein, Skulpturen, Tapisserien, rund 1400 Gemälde und 350 Zeichnungen. Die Sammlung beeindruckt sowohl durch ihre Quantität als auch durch ihre Qualität. So gelangten zahlreiche bedeutende Meisterwerke, u. a. von Jan van Eyck, Francesco Laurana, Tizian, Giorgione, Antico, Raffael und Rubens, in die Sammlung des Habsburgers.
Die Ausstellung „Leopold Wilhelm“ ist die sechste in der Reihe INTERMEZZO, mit der das Kunsthistorische Museum ausgewählte Kunstwerke aus seinen verschiedenen Sammlungen zu einem Thema präsentiert und miteinander in einen spannenden Dialog setzt

Diego Velázquez Infant Philipp Prosper 1659
Diego Velázquez (1599 Sevilla – 1660 Madrid) Infant Philipp Prosper (1657-1661) 1659

Velazquez

28. Oktober 2014 bis 15. Februar 2015

Im Herbst 2014 widmet die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Wien dem spanischen Maler Diego Velázquez (1599–1660) zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum eine umfassende monographische Ausstellung.
Neben den zauberhaften Bildnissen der Infanten und Infantinnen der eigenen Sammlung, die zu den Highlights des Museums zählen, werden darüber hinaus Gemälde weiterer Genres – Küchenstillleben, religiöse Themen, Mythologien und Historien – präsentiert, um das vielfältige Œuvre des Künstlers zeigen zu können.
Einige der Hauptwerke des Malers, darunter die „Rokeby Venus“, „Apoll in der Schmiede des Vulkan oder dieAnbetung der Könige“, die ergreifenden Bildnisse der Hofnarren wie „Don Juan de Austria“ oder „Calabazillas“ werden zum ersten Mal in Wien zu sehen sein, dank zahlreicher Leihgaben aus international bedeutenden Museen.
Kooperationspartner und Hauptleihgeber sind das Museo Nacional del Prado in Madrid, das den Großteil des künstlerischen Œuvres des Künstlers beherbergt, sowie die National Gallery in London, das Metropolitan Museum in New York, das Boston Museum of Fine Arts, das Art Institute in Chicago und viele andere.

Ansichtssache #8 – #11

Außergewöhnliche Einblicke in die Gemäldegalerie

Mit den „Ansichtssachen“ hat die Gemäldegalerie im Jahr 2012 eine neue
Ausstellungsreihe ins Leben gerufen, die auch 2014 weitergeführt wird. Im
Fokus steht dabei jeweils ein außergewöhnliches Bild der Sammlung, das aus
Platzgründen nur selten gezeigt werden kann oder das durch jüngere
Forschungsergebnisse zu einer erneuten Betrachtung einlädt.
Die „Ansichtssachen“ des Jahres 2014 beginnen am 20. Februar mit Marinus
van Reymerswaeles „Gleichnis vom ungerechten Verwalter“, einem um 1540
entstandenen Gemälde, das auf Grund seiner herausragenden Qualität nun in
den Fokus rückt.
ANSICHTSSACHE #8: 20. Februar – 18. Mai 2014
ANSICHTSSACHE #9: 22. Mai – 31. August 2014
ANSICHTSSACHE #10: 4. September – 30. November 2014
ANSICHTSSACHE #11: 4. Dezember 2014 – 22. Februar 2015

Künstler-Gesprächsreihe

Auch 2014 wird die Reihe von Podiumsgesprächen mit KünstlerInnen und KuratorInnen fortgesetzt, die seit Jänner 2012 das Ausstellungsprogramm begleitet. Maßgebende internationale und österreichische KünstlerInnen, MuseumskuratorInnen und KritikerInnen sprechen über ihre eigenen Arbeiten und Projekte sowie über ihre Beziehung zu den historischen Sammlungen des Museums.
Die nächsten Termine:
Montag, 27. Jänner 2014: Edmund de Waal
Montag, 10. März: Sandy Nairne, Direktor der National Portrait Gallery in London
Weitere Termine finden im Mai, September und November statt und werden zeitgerecht auf der Webseite angekündigt.

Informationen

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Fotos © KHM, The Moscow Kremlin State Historical and Cultural Museum and Heritage Site (Fabergé)