
Mittelburgenland DAC – Blick in die Zukunft
Bei der Mittelburgenland DAC Weinpräsentation am 13. September in Wien stand neben den Reserve-Weinen des Jahrgangs 2014 auch die Frage nach den Jahrgängen 2015 und 2016 im Mittelpunkt.
Wie wird der Jahrgang 2015?
Laut Aussage von Ök.-Rat Walter Kirnbauer, Präsident des Verbands Blaufränkisch Mittelburgenland, war 2015 ein Jahrgang ganz nach dem Geschmack der Winzerinnen und Winzer. Er bezeichnete in gar als „riesigen Jahrgang“. Nach dem heißen Sommer kam der Niederschlag in ausreichender Menge, im Herbst ermöglichte das überwiegend stabile Wetter schließlich eine entspannte Lesezeit mit der Möglichkeit zur Kelterung von Sonderchargen.
Die ersten Weine der Kategorie Mittelburgenland DAC Classic 2015 sind bereits in der Flasche und erzählen von der enormen Vielschichtigkeit sowie der ausgeprägten Würze und Frucht dieses großen Jahrgangs.
Was bringt der Jahrgang 2016?
Ähnlich wie in anderen Weinbaugebieten Österreichs zeichnet sich auch im Mittelburgenland für den Jahrgang 2016 eine qualitativ hochwertige, jedoch geringe Erntemenge ab. In einigen Orten, beziehungsweise in einigen Lagen kam es durch Spätfrosts zu Ausfällen von bis zu minus 70 Prozent. Laut Kirnbauer hat die Versorgung des österreichischen Markts absolute Priorität. Deshalb werden etwa Möglichkeiten in der Steuerung der Exporttätigkeiten wahrgenommen.
Was der Situation zudem entgegenkommt ist die gesetzlich festgelegte Reifezeit der Mittelburgenland DAC Weine. Denn die zeitverzögerte Vermarktung der drei Qualitätskategorien hilft in Verbindung mit einem mengenmäßig zufriedenstellenden Jahrgang 2015 ebenfalls bei der Überbrückung der kleinen Ernte.

Mittelburgenland DAC – Übersicht
Das „Blaufränkischland“ – Herkunft der Mittelburgenland DAC Weine – im Herzen des Burgenlands ist eines der Zentren des österreichischen Rotweins. Von den 2.117 Hektar Rebfläche sind mehr als 55 Prozent mit der Sorte Blaufränkisch bestockt, bei steigender Tendenz. Die Hauptorte sind Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg und Neckenmarkt.
Geologisch betrachtet ist das Gebiet identisch mit dem sogenannten Oberpullendorfer Becken, aus dessen Tegel-, Ton- und Sandböden stellenweise alte Korallenbänke herausragen. Diese Böden erweisen sich aufgrund ihres guten Wasserspeichervermögens in Verbindung mit dem wärmeregulierenden Einfluss des nahen Neusiedlersees als ideale Basis für Blaufränkisch.
Die Reben im Blaufränkischland profitieren außerdem vom pannonischen Klima. Zudem werden durch den Schutz von drei Hügelketten im Norden, Süden und Westen sowie die Öffnung zur pannonischen Tiefebene beste klimatische Bedingungen geboten. Mindestens 300 Sonnentage und eine Niederschlagsmenge von nur ca. 600 mm im Jahr gewährleisten perfekte Traubenreife.
Mittelburgenland DAC classic
Unter der Bezeichnung Mittelburgenland DAC classic findet man einen Blaufränkisch mit fruchtbetont würzigem Geschmack, der im traditionellen großen Holzfass und/oder im Stahltank ausgebaut wurde und daher keinen „Barriqueton“ aufweist. Der Wein darf nicht vor dem 1. August des auf die Ernte folgenden Jahres auf den Markt gebracht werden.
Mittelburgenland DAC + Riedenbezeichnung
In Verbindung mit einer Riedenbezeichnung kennzeichnet Mittelburgenland DAC einen kräftigen Blaufränkisch-Stil. Im Unterschied zum Classic können die Weine durch den Ausbau in gebrauchten Barriques einen leichten Holzton aufweisen. Der Wein darf erst ab 1. Oktober des auf die Ernte folgenden Jahres vermarktet werden.
Mittelburgenland DAC Reserve
Mit Mittelburgenland DAC Reserve werden die gehaltvollsten Blaufränkisch mit einem Mindestalkohol von 13 % gekennzeichnet. Diese Weine werden auch in neuen kleinen Holzfässern ausgebaut und dürfen nicht vor dem 1. März des zweiten auf die Ernte folgenden Jahres in den Verkauf gelangen.