
Reise-Sicherheitsgipfel 2014
56 Prozent der Österreicher buchen ihre Reisen online – schätzungsweise sind davon nur rund 15 Prozent ausreichend versichert.
Zum Reise-Sicherheitsgipfel, einer Podiumsdiskussion mit dem Thema „Online Buchen, Reisen, Kommunizieren und Bewerten: Tipps und Fallen“ war im Parkhotel Schönbrunn auf Einladung Europäischen Reiseversicherung folgende Runde angetreten (Bild oben v.l.):
- Dr. Josef Peterleithner, Präsident ÖRV – Österreichischer Reiseverband
- Mag. Maria Ecker, Reiseexpertin im Verein für Konsumenteninformation
- Mag. Wolfgang Lackner, Vorstandsvorsitzender Europäische Reiseversicherung AG
- Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung
- Mag. Claus-Peter Kahn, Leiter Kompetenzzentrum Wirtschaftskriminalität im BKA
Der heurige Reise-Sicherheitsgipfel, sollte aufzeigen, wie die Online-Kommunikation unser Buchungs- und Reiseverhalten verändern und welche Risiken dabei auftreten.
In seinem Eingangs-Statement hielt Vorstandsvorsitzender Mag. Wolfgang Lackner fest, dass es für Reisebuchungen im Internet kein Rücktrittsrecht gibt und es oft auch nicht klar ersichtlich ist, in welcher Funktion der online-Anbieter auftritt: als Vermittler, Reiseveranstalter oder einfach nur als Plattform. Wenn Einzelleistungen getrennt und nicht als Pauschalreise angeboten werden, entfällt auch der Schutz nach der Pauschalreise-Richtlinie (z.B. bei Insolvenz des Anbieters).
Mag. Maria Ecker informiert, dass es nach wie vor zu Mängeln bei der Auszeichnung des Gesamtpreises kommt. Bei einer verbindlichen Geschäftsanbahnung im Internet darf es während des Buchungsverlaufs keine Preisänderung mehr geben, Zusatzkosten für das Gepäck müssen z.B. am Beginn des Buchungsprozesses ausgewiesen werden. Immer wieder ist man bei Online-Buchungen mit intransparenten Infos bezüglich Stornokosten konfrontiert.
Mag. Claus-Peter Kahn berichtet, dass der Internetbetrug den Zugang zu Dienstleistungen entdeckt hat und alle Alters- und Zielgruppen betrifft. Er rät, nicht zu viel auf Bewertungen zu vertrauen und den gesunden Menschenverstand einzuschalten – z.B. Kreditkartenzahlungen nur über sichere Datenleitungen zu tätigen.
Dr. Josef Peterleithner betont, dass auch Reisebüros Pauschalreisen über andere Vertriebskanäle, wie zum Beispiel das Internet anbieten, mit der gleichen Sicherheiten wie bei der Reisebürobuchung. Bewertungsportale sollten nur zur Orientierung dienen.
Abschließend betonte Mag. Lackner die Wichtigkeit der richtigen Reiseversicherung. Viele Reisende glauben noch immer, dass sie mit Kreditkarte oder e-card ausreichend versichert sind. Dabei gibt es zahlreiche Kreditkarten ohne oder mit deutlich eingeschränktem Versicherungsschutz. Mit der e-card erhält der Reisende in einem öffentlichen Spital im europäischen Ausland jene Leistungen, die auch ein Einheimischer erhalten würde. Jedoch entspricht der medizinische Standard meist nicht dem hohen österreichischen Standard. Und Außerhalb der EU bietet die e-Card gar keinen Schutz, medizinische Leistungen müssen immer selbst vorfinanziert werden.
Wird bei online-Reiseangeboten die Reiseversicherung prominent angeboten, wird sie auch mitgebucht. Im Reisebüro werden aufgrund der gesetzlich verpflichtenden Aufklärung über die Reiserisiken, aber hauptsächlich durch die kompetente Beratung bei zirka 60 Prozent der Buchungen Reiseversicherungen abgeschlossen.