Slowenien, Karst – Blick von Trstelj Richtung Meer

Slowenien – der Karst und der Teran

Der slowenische Karst ist eine felsige Hochebene im Hinterland des Golfs von Triest und die Heimat des berühmten, dunkelroten Teran-Weins.

Der Karst, „kras“ auf Slowenisch, erhebt sich steil bis auf 500 m über die nördliche Adria-Küste (Bild oben: Blick von Trstelj Richtung Meer). Er besteht aus mehr als 1000 Meter dicken Kalkstein Ablagerungen, die über 100 Millionen Jahre alt sind. Und gerade aus dem Namen dieser Landschaft – das Wort „Kara“ bedeutet Stein – entstand die internationale Bezeichnung „Kras“, die diesen Relief-Typ mit zahlreichen unterirdischen Höhlen und den charakteristischen Erscheinungen an der Oberfläche bezeichnet.

Slowenien, Karst– das Höhlensystem von Škocjan
Das Höhlensystem von Škocjan

Der Karst besteht aber nicht nur aus Stein und dem starken Meereswind Bora, er ist auch eine Weinbauregion mit jahrhundertealter Tradition. Die Hauptsorte ist der Terrano oder Teran, eine Variante des Refošk (Refosco). Der Teran war schon im 19. Jahrhundert sehr beliebt und damals der teuerste Wein in der Region Triest.

Der Teran ist ein autochthoner slowenischer Wein, der mit der anerkannten traditionellen Bezeichnung „TPT“ geschützt ist. Seine besonderen Merkmale sind die intensive rote – fast schon dunkelviolette – Farbe, das einzigartige, an Waldbeeren erinnernde Bouquet sowie der hohe Extraktgehalt. Diese Eigenschaften sind der roten Erde des Karst – der sogenannten „terrarossa“ oder „jerina“ – und der Mischung aus mediterranen und kontinentalen Klimaeinflüssen geschuldet.

Slowenien, Karst-Weinstraße
Karst-Weinstraße

Der Teran TPT hat einen im Vergleich zu anderen Weinen hohen Anteil an Milchsäure, was ihn besonders samtig und weich macht. Auch der Gehalt an Polyphenolen (Antioxidantien) ist besonders hoch, weswegen ihm eine positive Wirkung auf die Gesundheit zugeschrieben wird. Er wird traditionell zum luftgetrockneten karster Schinken „Pršut“, zu würzigen Käsesorten, Salami, Speck, gegrilltem Fleisch und Wild serviert.

Auch eine weiße Rebsorte hat der Karst zu bieten: „Vitovska grganja“. Sie ist auf beiden Seiten der Staatsgrenze (Italien, Provinz Triest) und in kleinen Mengen im Vipavatal zu finden. Die Herkunft ist ungewiss, sie wird aber vom bekannten slowenischen Fachautor und Weinbaulehrer Matija Vertovec (1844) als autochthone Rebsorte der Region erwähnt. Die Vitovska-Traube ergibt einen eleganten Wein mit einem mäßigen Alkoholgehalt. Dieser wird heute meist reinsortig ausgebaut und eignet sich bestens für die Maischegärung (auf den Schalen).

Verweis zu slovenia.info

slovenia.info Alan Kosmac / Jaka Ivančič / Nea culpa  ·   slovenia.info