Brau-Bilanz Österreich 2018

Brau-Bilanz Österreich 2018

Österreich wird Bierland · Bier keine Männerdomäne mehr · Gesamtausstoß auf hohem Niveau · Exporte steigen · kein Alleingang bei Herkunftskennzeichnung

Bei der traditionellen Jahrespressekonferenz Anfang März konnten Brauereiverbands-Geschäftsführerin Jutta Kaufmann-Kerschbaum und Obmann Sigi Menz erfreuliche Zahlen und Fakten präsentieren.

Lager/Märzen Sorten-Spitzenreiter, Bock und Spezial im Aufwind

Das Bierland Österreich schreibt seine Erfolgsgeschichte fort: Mit rd. 9,8 Mio. Hektoliter (inkl. alkoholfreiem Bier) stieg 2018 der Gesamtausstoß um  1,5 %. Die Exporte legten um 11,2 % bzw. 127.218 hl zu, im Inland wurde mit rd. 8,6 Mio. hl ein leichtes Plus von 0,2 % bzw. 19.960 hl gebraut. Im Bierland Österreich brauen vom Neusiedler- bis zum Bodensee aktuell 298 (2017: 272) österreichische Brauereien (eine der höchsten Brauereidichten weltweit!) weit mehr als 1.000 verschiedene Biere.

Nach wie vor ist im Bierland Österreich die 0,5 l-Glasflasche die erste Wahl in Sachen Gebinde. 2018 erreichte sie einen Marktanteil von rund 44 % (3,8 Mio. hl). Im Vergleich dazu bilanzierte die 0,33 l-Flasche mit rund 10 % Marktanteil (rund 853.000 hl). Gesamt betrug der Mehrweg-Anteil bei Bier im letzten Jahr rund 64 %.

Aktuelle Umfrage

Den positiven Trend unterstreicht auch eine aktuelle Umfrage: Die Zustimmung zum Bierland Österreich steigt an – und sowohl auswärts als auch daheim greifen die Menschen beim Essen lieber zu Bier als zu Wein. Mehr als die Hälfte bzw. 52 % sehenÖsterreich als Bierland, 2016 lag dieser Wert noch bei 32 %.

Bier beliebter als Wein 2018 · Studie market institut / B1683 Bierland Österreich

Das bierige Hoch lässt sich auch im direkten Vergleich mit einem anderen österreichischen Nationalgetränk ablesen: dem Wein. Sowohl zu Hause (mit 35 % zu 25 %) als auch im Restaurant (mit 60 % zu 44 %) führt Bier die Beliebtheitsskala bei alkoholischen Getränken vor Wein an.

Bier ist keine Männerdomäne mehr

Bier gehört in der Gastronomie dazu. Knapp drei Viertel der Befragten (73 %) sind mit dem heimischen Bierangebot zufrieden, für 71 % ist eine spezielle Bierkarte ein absolutes Muss in einem guten Gastronomiebetrieb. Zudem steigt auch die Bekanntheit des Biersommeliers: Fast 60 % der befragten Personen kennen mittlerweile den Begriff  (2016: 41 %). Es gibt in Österreich mehr als 1.400 Biersommeliers, ca. 400 Diplom-Biersommeliers und knapp 1.000 BierJungsommeliers, und somit das größte Bier-Wissen weltweit. Besonders erfreulich ist dabei der hohe Frauenanteil mit insgesamt 41%; bei den Bier-Jungsommeliers sind es sogar 80%!

Keine Fleißaufgaben bei der Kennzeichnung

Die österreichischen Brauereien erzielen einen Jahresumsatz von mehr als 1,4 Mrd. € und erbringen eine Steuerleistung von rund 300 Mio. €. Die Steuern auf Bier insgesamt bringen dem Staatshaushalt rund 700 Mio. € jährlich ein. Die Brau-Branche beschäftigt hierzulande rund 3.500 bestqualifizierte Arbeitnehmer; die Personalkosten (Löhne, Gehälter, gesetzlicher und freiwilliger Sozialaufwand) betragen rund 225 Mio. €. Dazu kommen laut Sigi Menz auf einen Job in einer Brauerei im Schnitt 17 weitere Arbeitsplätze – zwei in der Landwirtschaft, zwei im Handel und 13 in der Gastronomie. Die Brauereien erwarten sich im Gegenzug entsprechendes Verständnis sowie Unterstützung seitens Politik und Verwaltung.

Die von der Bundesregierung geplante Fleißaufgabe in der Frage einer nationalen Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln – bzw. von darin verarbeiteten Rohstoffen – geht als Gold Plating über EU-Recht hinaus und wird vom Brauereiverband mit Nachdruck abgelehnt. Damit würden heimische gegenüber ausländischen Anbietern ungleich behandelt. Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung währe nur mit massiv steigendem Administrations-, Logistik- und Kostenaufwand zu bewerkstelligen. Und das sei vor allem für kleinere Brauereien ökonomisch kaum mehr verkraftbar, so Menz.

Verweis zu bierland-oesterreich.at

Pixabay  ·   Bierland Österreich / DaSGrafikbüro Wien  ·  Bierland Österreich