
Hannelore Veit mit Insiderwissen aus Washington
ORF-Büroleiterin Hannelore Veit berichtete beim Business Luncheon der AmCham über aktuelle politische Turbulenzen rund um Donald Trump.
Bei der Begrüssung am 7. November im Wiener Hotel Bristol betonte AmCham-Austria-Präsident Martin Winkler (Oracle) die Aktualität des Themas. Die Vorbereitungen für das Amtsenthebungsverfahren bringe Donald Trump in politische Turbulenzen.
Hannelore Veit, die Büroleiterin des ORF-Korrespondenten-Büros in der U.S.-Hauptstadt Washington D.C. widmete sich in ihrer Keynote der aktuellen Situationen um den polarisierenden U.S.-Präsidenten.
Trump ist ein Showmaster. Das tägliche Unterhaltungsprogramm beginnt mit den ersten Tweets um fünf Uhr morgens. Bis heute hat er die Rolle des U.S.-Präsidenten nicht verstanden,
skizzierte sie den Präsidenten.
Amtsenthebungsverfahren sehr unwahrscheinlich
Laut Ihrer politische Betrachtung steckt Trump nicht in so großen Schwierigkeiten, wie man es in Europa annimmt. Über die aktuellen Untersuchungen im Vorfeld des Amtsenthebungsverfahrens hört man derzeit nur Auszüge, die an die Medien weitergegeben werden, da die Anhörungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Die Kernfrage der Untersuchungen beschäftigt sich mit der Rechtmäßigkeit von Trumps Deal mit der Ukraine, um gegen seinen politischen Mitbewerber Joe Biden zu ermitteln. Nancy Pelosi verschafft sich durch ihren starken Auftritt derzeit massives Gehör in den U.S.-Medien. Über die Einleitung des Verfahrens kann ausschließlich das Repräsentantenhaus entscheiden. Letztlich muss der Senat mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit dafür stimmen. Diese wird laut Veit kaum erreichbar sein.
Kandidatenproblem der Demokraten
Eine Wiederwahl von Trump hält die ORF-Büroleiterin für durchaus wahrscheinlich, zumal es den Demokraten derzeit an einer charismatischen Führungspersönlichkeit fehlt. Sie haben zu viele, zu alte oder auch zu weit links der Mitte stehende Kandidaten. Nationale Wahlumfragen hält die Politinsiderin für unseriös, zumal die Wahlen in den Bundesstaaten entschieden werden.
Trumps Bilanz
Die Steuerreform von Trump kam in der breiten Bevölkerung an. Seine Handelspolitik ist zwar umstritten, hatte bis heute aber noch wenige Auswirkungen auf weite Teile der U.S.-Wirtschaft. Auch seine Außenpolitik besteht überwiegend aus Ankündigungen, die selbst für Experten kaum einschätzbar sind.
Die Medien spalten das Land
Trump hat das Land in Veits Wahrnehmung gespalten, wobei der Spalt immer größer wird. Die Medien tragen massiv zu dieser Polarisierung bei, wie CNN America, das sich von der politischen Mitte an den linken Rand bewegt hat. Auch die New York Times oder Washington Post würden eine Anti-Trump-Linie verfolgen. Laut Veit mache der Präsident kaum klassische Pressekonferenzen, sondern spricht gerne vor dem abhebenden Helikopter, wo er kaum verständlich ist. Er macht seine Pressearbeit überwiegend selbst, anstatt die klassischen Wege über den Pressestab zu wählen.
Hochkarätige Runde beim Business Luncheon
Auf Einladung der American Chamber of Commerce in Austria diskutierten beim Mittagessen mit Hannelore Veit im Wiener Hotel Bristol unter anderem Markus Beuchert (Autobank), Martin Butollo (Commerzbank), Christine Catasta (PwC), Brigitte Cummings (Accenture), Andrew Dickson (Grant Thornton), Egbert Fleischer (BAWAG), Celine Garaudy (Französische Handelskammer), Claudia Handl (Pfizer), Marta Haustein (U.S. Embassy), Patricia M. Helletzgruber (Peter Drucker Society), Daniela Homan (AmCham Austria), Ernst Huber (Außenwirtschaft Austria), Kathryn List (AVL Cultural Foundation), Patricia Neumann (IBM), Rainer Newald (Österreichisch-Amerikanische Gesellschaft), Markus Nothelfer (Bisnode), Fabien Party (Französische Botschaft), Gerald Salzmann (UBS Wealth Management), Ernesto Schobetsberger (PwC), Thomas Spitzer (Bisnode), Annette Trawnicek (Hewlett-Packard) oder Georg Unger (NGS Global).
American Chamber of Commerce in Austria
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