Buch über Schweizerhaus neu aufgelegt

Zur 100. Saison der Familie Kolarik in ihrem Schweizerhaus im Wiener Prater erscheint eine Neuauflage von Herbert Lackners Buch.

Der Erscheinungstermin war natürlich zeitgleich mit der geplanten großen Eröffnungsfeier Mitte März gewählt. Diese musste aus bekannten Gründen kurzfristig abgesagt werden und das Schweizerhaus geschlossen bleiben. Exakt zwei Monate später durfte wieder geöffnet werden, wovon die Familie Karl Kolarik trotz erheblicher Einschränkungen und Auflagen Gebrauch machte. Am Vortag der Wiedereröffnung wurde auch das neu aufgelegte Buch „Das Schweizerhaus – Geschichte einer Wiener Institution“ präsentiert. Autor ist der ehemalige Profil-Chefredakteur Herbert Lackner.

Das Buch erzählt die Geschichte von Wiens wohl traditionsreichster Gaststätte von den Anfängen nach Öffnung des Praters für die Öffentlichkeit. Die an der heutigen Stelle schon 1782 erwähnte Schenke „Zur Tabakspfeife“ wurde anlässlich des Wiener Kongresses kurzerhand in „Zum russischen Kaiser“ umbenannt. Im gleichen Jahr (1814) spielte kein geringerer als Ludwig von Beethoven daneben im „Ersten Kaffeehaus“ zum letzten Mal öffentlich am Klavier. Das Kaffeehaus gibt es heute nicht mehr, das „Schweizerhaus“ hat seinen Namen spätestens seit der Errichtung eines soliden Holzhauses (1840er) im damals beliebten alpenländischen Stil. Architekt war der junge Eduard van der Nüll – zwei Jahrzehnte der beiden Architekten der Wiener Oper. In der Neuauflage des Buches ist auch neues zu lesen, z.B. hat kein Betreiber an diesem Standort länger als 10 Jahre durchgehalten – natürlich mit Ausnahme der Familie Kolarik.

Dieser ist auch der größte Teil des Buches und somit den letzten 100 Jahren gewidmet. Hier wird vor allem die Geschichte von Schweizerhaus-Ikone Karl Kolarik erzählt, der die Gastwirtschaft 1920 kaufte und fast 73 Jahre führte.