
Leopold Museum Wien – Alberto Giacometti
Das Leopold Museum widmet dem „Pionier der Moderne“ Alberto Giacometti eine umfassende Ausstellung.
Der Schweizer Alberto Giacometti (geb. 1901 in Borgonovo bei Stampa, gest. 1966 in Chur) zählt zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts, er wird auch oft als der bedeutendste Bildhauer des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Giacomettis Werke erzielen heute Rekordpreise am internationalen Kunstmarkt. Seine Skulptur „L’homme qui marche I“ (Schreitender I) wurde 2010 bei Sotheby’s für rund 104 Millionen Dollar (74 Millionen Euro) verkauft und hält damit den weltweiten Rekord für Skulpturen. Jüngst wurde bekannt, dass Sotheby’s für eine bevorstehende Auktion Giacomettis „Chariot“ anbietet. Der Schätzwert des „Wagens“ beträgt rund 100 Millionen Dollar (80 Millionen Euro), ein weiterer Rekord scheint in Reichweite.
Die Ausstellung
Sie bietet einen Einblick in alle Schaffensphasen Giacomettis. Eine Ausstellung dieser Bandbreite war zuletzt 1996 in einer Retrospektive der Kunsthalle Wien zu sehen. Neben den teils erstaunlich kleinen und filigranen, teils monumentalen Skulpturen, sind auch weniger bekannte Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen aus seiner frühen kubistischen und der surrealistischen Phase zu sehen. Ergänzt wird die insgesamt rund 150 Objekte umfassende Schau durch Werke von Giacomettis Weggefährten und Zeitgenossen.
Gleich im ersten Raum beeindrucken die übergroßen Varianten der Frauen-Skulpturen, die einer Auftragsarbeit zur Gestaltung des Platzes vor der Chase Manhattan Bank in New York entstammen. Sie werden durch die senkrecht in den Ecken des Raumes angebrachten Leuchtstoffröhren und die Punktgenaue Deckenbeleuchtung ideal zur Geltung gebracht.
Die Ausstellung ist Teil einer umfassenden Kooperation des Leopold Museum mit dem Kunsthaus Zürich. Bereits seit den späten 1980er Jahren besteht eine enge Verbindung des Kunsthauses mit der Sammlung Leopold: 1989 zeigte das Kunsthaus Zürich als erste öffentliche Institution eine umfassende Ausstellung von Werken aus der Privatsammlung von Rudolf und Elisabeth Leopold. Zum 25-jährigen Jubiläum der „Schiele-Kooperation“ mit der Sammlung Leopold zeigt das Kunsthaus Zürich eine neue Schiele-Ausstellung. In der außergewöhnlichen Schau begegnen Werke Egon Schieles der großformatigen Arbeiten der britischen Gegenwartskünstlerin Jenny Saville. Das Leopold Museum und die Privatsammlung Leopold als sind dabei wichtige Leihgeber von Schiele Werken – unter anderem der berühmten „ Wally“ – noch bis 25. Jänner 2015 in Zürich zu sehen.
Im Gegenzug stellen das Kunsthaus Zürich und die ebenfalls in Zürich ansässige Alberto Giacometti-Stiftung dem Leopold Museum zahlreiche bedeutende Werke für die aktuelle Giacometti-Ausstellung in Wien zur Verfügung, ergänzt durch Werke weiterer wichtiger Leihgeber wie der Fondation Alberto und Annette Giacometti in Paris, dem Wiener mumok, der Sammlung Klewan, der Fondation Balthus u.v.m.
Kuratoren der Ausstellung: Franz Smola, Philippe Büttner
Galerie
Katalog
Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter zweisprachiger Katalog (Deutsch/Englisch) erschienen. ALBERTO GIACOMETTI. Pionier der Moderne. Herausgegeben von Franz Smola und Philippe Büttner, mit Beiträgen von Casimiro Di Crescenzo, Wolfgang Georg Fischer, Franz Smola und Chiara Galbusera 232 Seiten, 153 Abbildungen, ISBN 978-3-85033-847-9
Preis € 29,90, erhältlich im Leopold Museum Shop.