
Algund – ein Gartendorf bei Meran
Nur zwei Kilometer nördlich von Meran liegt am Fuß des Texel-Bergmassivs ein idyllisches Gartendorf mit mediterranem Flair – Algund.
Sein besonderes Klima verdankt es den bis zu 3300 Meter hohen Gipfeln der Texel-Gruppe, die gegen die kühlen Winde aus dem Norden abschirmen, und dem breiten Tal der Etsch, durch das warme Luft aus de Süden einströmen kann. Die hohe Anzahl von Sonnenstunden macht sich schon auf den ersten Blick bei der Vegetation bemerkbar, die eher an Mittelmeer-Regionen erinnert. Überall wachsen z.B. Feigenbäume, Rosmarin-Stauden und auch Palmen. Natürlich wird die Lage auch intensiv für den Wein- und Obstanbau genutzt. Durch diese üppige, teilweise exotische Vegetation entsteht der Eindruck eines einzigen großen Gartens. Von den Anhöhen im Norden blicken zahlreiche Burgen und Schlösser herunter.


Eine grandiose Aussicht auf Algund und das Meraner Becken bieten die zahlreichen Wanderwege. Für ausdauernde Wanderer mit viel Zeit eignet sich der Meraner Höhenweg, z.B. bei den Algunder Wandertagen mit Extrembergsteiger Hans Kammerlander. Wir sind nur auf einen Kurzaufenthalt da und ziehen den bekannten Algunder Waalweg vor, der ein Teil der Meraner Waalrunde ist. Waalwege sind schmale Pfade entlang von alten Bewässerungskanälen.
Wir wählen den Anstieg durch den malerischen Algunder Ortsteil Dorf, vorbei an der sehenswerten alten Pfarrkirche mit Reliefs aus dem 12. Jahrhundert an der Außenseite. Der Waalweg ist relativ schmal aber flach und führt durch den Wald und die Weinhügel. Der Weg ist sehr beliebt, man begegnet fast auf Schritt und Tritt anderen Wanderern. Er endet im Meraner Stadtteil Gratsch mit einer Hängebrücke über einen Graben. Von hier aus bietet sich die berühmte Tappeiner-Promenade als Fortsetzung an, die bis ins Meraner Zentrum führt.



Zu weiteren schönen Aussichtspunkten mit Blick über das Etschtal, den Vinschgau, die Dolomiten und das Ortler-Massiv geht es mit zwei originellen Aufstiegshilfen – dem spartanischen Panorama-Sessellift nach Vellau (980m) und dem Nostalgie-Korblift auf die Leiteralm (1550m). Von beiden Punkten bieten sich zahlreiche Wanderrouten an, für Ausdauernde auch eine mehrstündige zu den Spronser Seen, der größten hochalpinen Seenplatte Südtirols und Wasserreservoir für Meran. Besonders beliebt bei Radfahrern ist die Aussichtsplattform „Trauttmansdorffer Thronsessel“ am Algunder Hochkreuz.


Auch in einer Gegend mit mildem Klima kann es einmal regnen, daher spazieren wir ins Zentrum von Algund und erkunden die kulinarischen Höhepunkte. In der Erlebnis-Sennerei Algund kann bei einem Milchlehrpfad selbst Frischkäse hergestellt werden. Pflicht ist ein Besuch in der Bäckerei Tauber, vor allem wegen des für Südtirol typischen „Schüttelbrots“ (hartes, knuspriges Fladenbrot aus Roggenmehl). Dazu gehört natürlich original Südtiroler Speck, dafür ist in Algund die als Familienbetrieb geführte Metzgerei Gstör die erste Adresse. Fehlt nur noch das passende Getränk – ein Glück, dass sich im Ortsteil Forst am anderen Ufer der Etsch Südtirols größte und älteste Brauerei befindet. Die Spezialbier-Brauerei Forst bietet Führungen an und betreibt gleich gegenüber den wunderschönen Braugarten Forst. Ein weiterer schöner Biergarten ist an das Ruster Restaurant im Ortsteil Dorf angeschlossen, das sich in einem renovierten Südtiroler Bauernhaus aus dem zwölften Jahrhundert befindet.
Ab einer Übernachtung in einem der teilnehmenden Betriebe wird kostenlos die AlgundCard ausgestellt, die freie Benützung der Verkehrsmittel, ausgewählter Seilbahnen und kostenlosen Eintritt in 90 Landesmuseen bietet.