Saas-Fee – mehr Winterurlaub geht nicht!

Saas-Fee – mehr Winterurlaub geht nicht!

Ein Aufenthalt in der „Freien Ferienrepublik Saas-Fee“ bedeutet Wintervergnügen auf sprichwörtlich „höchstem“ Niveau.

Die „Freie Ferienrepublik Saas-Fee“ im Schweizer Kanton Wallis besteht aus den vier Orten Saas-Fee, Saas-Balen, Saas-Almagell und Saas-Grund. Was als erstes auffällt: der namensgebende Ort Saas-Fee ist autofrei. Fahrzeuge müssen entweder im Parkhaus oder auf dem offenen Parkplatz am Dorfeingang abgestellt werden. Von dort kann das jeweilige Hotel von Gratis-Telefonstationen aus verständigt werden – und schon kommt eines der vielen Elektrotaxis (die einzigen im Dorf erlaubten Fahrzeuge) vorbei. Den gleichen Service gibt es natürlich auch im Postbus-Terminal für öffentlich Anreisende (mit dem Zug bis Visp, dann ca. einstündige Busfahrt). Darüber hinaus ist das Dorf recht überschaubar, so dass alle Distanzen auch gehend zu bewältigen sind. So auch der Weg zum Sunstar Hotel Beau-Site, in dem unsere Gruppe im Rahmen eines Presse-Aufenthalts untergebracht war. Im hauseigenen, gemütlichen Restaurant „La Ferme“ gab es am Abend einen ersten Kontakt mit der Walliser Küche. Ebenfalls anwesend war Wolfgang Pohl von der Berg-und Skischule VivAlpin aus Garmisch-Partenkirchen. Als langjähriger Marketing-Partner von Saas-Fee ist er natürlich ein Experte für alle Aktivitäten in der Region und gibt der Gruppe erste Einblicke.

Saas Fee • Blick auf das Dorf
Blick auf das Dorf Saas Fee

An den nächsten beiden Skitagen gibt es strahlenden Sonnenschein – bei 300 Sonnentagen im Jahr auch nicht anders zu erwarten. Irgendwie beruhigend waren die schon früh morgens hörbaren Lawinensprengungen – da kann ja später nichts mehr passieren. Zuerst wurden die Familien- und Anfängerpisten gleich oberhalb des Ortes getestet. Insgesamt gibt es in Saas-Fee 22 Liftanlagen mit 150 schneesicheren Pistenkilometern. Absoluter Höhepunkt ist natürlich die Auffahrt von 1800 bis auf 3500 m Höhe. Mit der Gondelbahn „Alpin Express“ gelangt man zum „Metro Alpin“, der höchsten U-Bahn der Welt. Diese überwindet 476 Höhenmeter zur Bergstation Mittelallalin. Dort gibt es als besondere Attraktion das Drehrestaurant – natürlich auch das höchstgelegene seiner Art. In einer Stunde dreht sich das Restaurant um 360° und bietet einen sagenhaften Blick auf die umliegenden 13 Viertausender. Darunter ist auch der Dom, dritthöchster Gipfel der Alpen und höchster Berg, der vollständig innerhalb der Schweiz liegt. Die Preise sind im Drehrestaurant natürlich dem besonderen Ambiente entsprechend etwas höher.

Aber es ist noch nicht genug mit den Superlativen: durch einen Tunnel geht es bergab in den berühmten, 5500 m³ großen Eispavillon. Während des Abstiegs ist mit Ereignissen aus der Geschichte das jeweilige Alter (bis 2000 Jahre) der Eisschicht dokumentiert. In den Hallen und Gängen des blauschimmernden Eispavillons befinden spektakuläre Eisskulpturen mit noch spektakulärerer Beleuchtung, darunter ein riesiger Eistron für das perfekte Erinnerungsfoto. Respekteinflößend ist die Simulation eines Lawinenabgangs, bei der die Kraft dieser Naturgewalt so richtig spürbar wird.

Die breiten Pisten präsentieren sich auch zu Saisonschluss Mitte April in perfekt präparierten Zustand und alles andere als überfüllt. Zur Einkehr laden zahlreiche Bergrestaurants, wie z.B. das Morenia mit seiner sonnigen und windgeschützten Lage mitten im Skigebiet ein. Wer familiäre Atmosphäre und Walliser Spezialitäten bevorzugt, für den ist das etwas abseits gelegene Bergrestaurant Gletschergrotte nahe der Talstationen das richtige. Dieses ist auch über einen Wanderweg von Saas-Fee aus erreichbar. Das von allen nur „z´Gröttli“ genannte Restaurant ist sichtlich sehr beliebt, daher kann es um die Mittagszeit zu Wartezeiten auf einen Sitzplatz kommen.

Nach dem ersten Skitag war ein Besuch der Wellness- und Fitnesswelt im Hostel „Aqua Allalin“ vorgesehen. Es ist die weltweit erste Jugendherberge mit eigenem Spa-Bereich und der ist wirklich sehenswert: Hallenbad mit 25-Meter-Becken, großräumige Saunen, Kräuter-Dampfbad, Erlebnisduschen und vor allem das spektakuläre Bergpanorama, auch vom Whirlpool und den Saunen aus. Der Bereich steht allen Besuchern offen und ist die perfekte Entspannung nach sportlicher Tätigkeit.

Bei einem Dorfrundgang mit dem „Tourismuspfarrer“ Christoph Gysel von der evangelisch-reformierten Kirche des Wallis erfuhren wir interessante Details aus der Geschichte. So haben sich im 10. Jahrhundert Sarazenen angesiedelt und angeblich den Saasern die typische Nasenform hinterlassen. Die verkehrsmäßige und somit touristische Erschließung erfolgte erst 1951. Der Rundgang führt auch an den charakteristischen Waliser-Stadeln und den Wegkreuzen vorbei. Die Stadeln dienten als Getreide- und Lebensmittel-Speicher, die typischen, runden Granitplatten sollen Mäuse und Ungeziefer am Aufstieg hindern. Die mit verschiedenen christlichen Symbolen verzierten Wegkreuze gibt es in dieser Form nur im Saastal.

Saas-Fee hatte auch kulinarisch noch einiges zu bieten. Das urige (oder „urchige“ wie es auf Schweizerisch heißt) Restaurant „Fee Chäller“ gehört ebenfalls zum Hotel Sunstar. Hier ist natürlich das Schweizer Nationalgericht – Käsefondue – Pflicht. Traditionell und zur Verdauung wird dazu Kirschwasser serviert. Sehenswert ist der begehbare Weinkeller des Lokals, aus dem interessante Weine Schweizer Herkunft kamen.

Zum Abschluss konnten wir uns noch bei einem Gourmet-Dinner im Restaurant „César Ritz“ des 5* Hotels Ferienart von der gehobenen Küche des Küchenchefs Philipp Höppler (14 Gault-Millau-Punkte) überzeugen.

Mitte April ist die Wintersaison zu Ende und das Dorf macht Pause, bis die Lifte im Juli wieder öffnen. Das wird traditionell von den Mitarbeitern der Tourismusbetriebe mit der „Season End – Aprés Ski Parade“ gebührend gefeiert. Ab Mittag des letzten Tages verwandelt sich ein Teil der Hauptstraße in eine Partymeile mit zahlreichen Bars.

Verweis zu saas-fee.ch

Weitere Links: SunStar Boutique Hotel Beau-Site

Anreise und Aufenthalt wurden von Saastal Tourismus unterstützt

u. Nino Rainaldi