
Stille Nacht Land Salzburg
„Stille Nacht! Heilige Nacht!“
Auf den Spuren des ewigen Liedes durch das SalzburgerLand
Vor 197 Jahren wurde das berühmteste Weihnachtslied “Stille Nacht! Heilige Nacht!” im Salzburger Oberndorf uraufgeführt. Das Weihnachtslied ging als Friedensbotschaft um die Welt und wurde mittlerweile in über 300 Sprachen übersetzt. Heute erinnern in mehreren Salzburger Orten zahlreiche Mussen, Kirchen und Gedenkstätten an die berührende Entstehungsgeschichte des „ewigen Liedes“. Die „Stille-Nacht-Card“ ermöglicht zudem den Eintritt in alle Einrichtungen. Eine Audioguide-Führung liefert weitere Einblicke in die Kulturgeschichte des Liedes, das seit 2011 immaterielles UNESCO-Kulturerbe ist.
Sechs Orte und eine wunderbare Geschichte
Es gibt wohl kaum jemanden, der die weltberühmte Melodie des Stille Nacht Liedes nicht kennt. Und doch ist es für viele immer noch eine Überraschung zu hören, dass das Weihnachtslied aus dem SalzburgerLand stammt. Hier wurde der Liedtext verfasst, hier wurde es komponiert und zum ersten Mal in der Kirche in Oberndorf gesungen. Heute gibt es sechs „Stille Nacht-Orte“ im SalzburgerLand, die eng mit den beiden Urhebern verbunden sind: Mit dem Pfarrer Joseph Mohr, der den Text geschrieben hat und dessen Lebensweg ihn von Salzburg nach Mariapfarr, Oberndorf und nach Wagrain führte. Der Komponist Franz Xaver Gruber wirkte in Arnsdorf, Oberndorf und Hallein als Lehrer.
Die Stadt Salzburg – Mohrs Kindheit und Schulzeit
Joseph Mohr wurde in Salzburg geboren und erlebte dort seine Kindheit und Schulzeit. Getauft wurde er – wie schon W. A. Mozart – im Salzburger Dom. In der Steingasse wuchs Mohr mit seiner Mutter und den drei Geschwistern auf. Am Makartplatz besuchte er das Priesterseminar. Während seiner Schulzeit verdiente er sich ein kleines Zubrot als Sänger und Violinist bei musikalischen Aufführungen des Lyzeums und des Benediktinerklosters St. Peter am Fuße des Mönchsberges. Im akademischen Gymnasium, das er besuchte, ist heute die Universität Salzburg mit der neu restaurierten Großen Aula untergebracht. Das Salzburger Glockenspiel spielt am 24. Dezember die Melodie von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“. Zu hören ist sie jeweils um 7.00, 11.00 und 18.00 Uhr. In den Salzburger Kirchen wird zur Christmette traditionell die Originalversion von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ gespielt.
Arnsdorf – Franz Xaver Grubers Wirkungsstätte
In Arnsdorf, einem kleinen Ort nördlich von Salzburg, hat Franz Xaver Gruber 21 Jahre gelebt und gewirkt. Hier hat die Melodie zu „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ ihren Ursprung. Daran erinnert auch das in seinem ursprünglichen Zustand erhaltene Schulhaus, das nun ein Museum beherbergt. Das Museum wurde unter der fachkundigen Leitung von Ausstellungsgestalterin Ilse Renate Pürstl neu konzipiert und im April 2011 eröffnet. Entstanden ist ein Ort der Besinnung und der Begegnung. Neben der Gruberschule befindet sich die Wallfahrtskirche, in der Gruber auf der Orgel gespielt hat. Als Glockenspiel der Kirche ertönt die weltberühmte Melodie. Das Stille-Nacht-Museum Arnsdorf gehört zu jenen 27 Salzburger Museen, die das Österreichische Museumsgütesiegel tragen.
Oberndorf – Welturaufführungsort
Oberndorf liegt rund 20 Kilometer nördlich der Stadt Salzburg und hat als „Stille Nacht Gemeinde“ weltweiten Ruhm erlangt. Joseph Mohr war hier als Priester tätig, Franz Xaver Gruber als Lehrer. In diesen zwei Jahren in Oberndorf entstand das Lied, dessen Kraft und Magie noch heute ungebrochen ist. An Stelle der St. Nikolaus Kirche, wo 1818 das Lied zum ersten Mal erklang, wurde die Gruber-Mohr-Gedächtniskapelle errichtet. Das Stille-Nacht-Museum im Bruckmannhaus informiert über die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte des Liedes sowie über die Orts- und Salzschifffahrts-Geschichte. Jahr für Jahr kommen mehr als 50.000 Besucher aus aller Welt, um den Welturauf-führungsort des Weihnachtsliedes zu sehen. Besuchermagnet ist auch das weihnachtliche „Stille Nacht Sonderpostamt“, von wo aus Weihnachtspost, versehen mit der Weihnachts-Sondermarke und dem Sonderstempel, direkt vom Erstaufführungsort in die ganze Welt versendet werden kann.
Mariapfarr „Joseph Mohr verfasste „Stille Nacht“
Im Jahr 1996 wurde der Beweis dafür geliefert, dass Joseph Mohr das Gedicht „Stille Nacht“ 1816 in seiner Zeit als Kooperator in Mariapfarr verfasst hat. Das Stille-Nacht-Museum umfasst eine detaillierte Dokumentation über das Leben von Mohr und seiner Familie, die seit dem 17. Jahrhundert im Lungau ansässig war. Zu den Attraktionen des Museums zählt die große Weihnachtskrippe in der rekonstruierten „Mohr-Stube“. Die rund 100 Figuren stammen aus dem Jahr 1750 und schmückten bereits zu Mohrs Zeiten die Krippe. Die Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“ nahm eine besondere pastorale und historische Stellung innerhalb des Erzbistums Salzburg ein. Im Ortsteil Stranach kann die Scharglerkeusche, das Haus der Vorfahren Joseph Mohrs, besichtigt werden.
Wagrain – Mohrs letzte Wirkungsstätte und Grab
In Wagrain erinnert die Joseph Mohr Gedächtnisorgel in der Pfarrkirche an das Wirken des sozialen Vikars, der hier seine letzten 21 Lebensjahre verbrachte. Gegenüber der Kirche liegt der Wagrainer Pfarrhof, ein typischer zweigeschossiger Pongauer Pfarrhof, den Mohr neben seinem Amt als Vikar bewirtschaftete. Mohrs Grab befindet sich am Haupteingang der Kirche an der 400-jährigen Kirchenlinde. Nicht weit davon entfernt beherbergt das Karl Heinrich Waggerl-Haus einen liebevoll eingerichteten Museumsraum zum Leben und Wirken von Joseph Mohr.
Hallein – Stille-Nacht-Bezirk – Grubers Grab
In Hallein, rund 15 Kilometer südlich von Salzburg, lebte der Lehrer Franz Xaver Gruber von 1835 bis zu seinem Tod im Jahre 1863. In seinem damaligen Wohnhaus direkt gegenüber der Halleiner Stadtpfarrkirche ist heute ein bemerkenswertes Stille Nacht-Museum eingerichtet, das die komplette Dokumentation des Weihnachtsliedes, seine Gitarre und Einrichtungsgegenstände seiner einstigen Wohnung zeigt. Das Archiv verwahrt drei Musikinventare, die Gruber während seiner Halleiner Zeit als Chorregent und Choralist angelegt hat. Direkt vor dem Museum im „Stille Nacht“-Bezirk befindet sich auch Grubers letzte Ruhestätte, die jedes Jahr am 24. Dezember zum „Singen am Grubergrab“ von Gästen aus aller Welt besucht wird.
Hintersee – Vikar Mohr erste Pfarre
In den Jahren 1827 bis 1837 war Joseph Mohr Vikar in der kleinen Gemeinde Hintersee und durfte seine erste Pfarre selbständig führen. Die Bürger von Hintersee waren zu dieser Zeit von Armut geprägt und so „borgte“ sich Mohr Geld aus dem Klingelbeutel der Kirche um es zu Fleisch von den Wilderern umzuwandeln und es den Armen weiter zu geben. Das Priestergewand sowie einige Originalexponate aus der Priesterzeit von Joseph Mohr können heute in Hintersee begutachtet werden. Tipp: Im Puppenstubenmuseum, welches sich im Joseph Mohr-Haus befindet, wird es am 29. und 30. November 2014 im Zuge des Adventmarktes Hintersee jeweils um 15.00 Uhr Kinderlesungen geben.