WKO Hotellerie Gastronomie 2023 Spreitzhofer Pulker

Stimmungslage in Gastronomie und Hotellerie 2023

Am 11. August luden die Branchenverbände Hotellerie und Gastronomie in der WKÖ zur traditionellen Präsentation einer von ihnen beauftragen Studie.

Für die Studie befragte das Market Institut rund 600 Betriebe aus Gastronomie und Hotellerie. Der Großteil der Befragten beurteilte die Lage nach den überwundenen Pandemie-Jahren durchaus positiver als im Vorjahr. WKO-Fachverbandsobmann Hotellerie, Johann Spreitzhofer und Gastronomie-Obmann bei der WKÖ, Mario Pulker, informierten über die Ergebnisse der Studie:

  • Der Sommer 2023 bringt eine erfreuliche Momentaufnahme in der Branche – die Stimmungslage unter den Gastronomie- und Hotellerie-Betrieben ist optimistischer als in den Vorjahren. Knapp 80 Prozent der Betriebe blicken mit Zuversicht auf die Sommersaison 2023 und auch mit dem bisherigen Verlauf sind die Betriebe spürbar zufriedener als im Vorjahr, vor allem in der Hotellerie. Dies wird beim betriebsinternen Vergleich mit der Vorsaison nochmals unterstrichen – der Sommer 2023 läuft besser als die vorangegangenen Sommersaisonen.
  • Dieser Optimismus in der Hotellerie ist auch für den bevorstehenden Herbst bzw. die kommende Wintersaison spürbar – die Sorge, dass das Vor-Corona-Niveau nicht erreicht wird, nimmt im Vergleich zum Vorjahr ab.
  • Die Teuerung macht sich in vielen Betrieben bemerkbar – kurzfristigere Buchungen und gestiegene Preissensibilität der Gäste sind die zentralen Veränderungen im Gästeverhalten. Die Geldbörse sitzt bei den Besuchen in den Betrieben deutlich weniger locker als vor der Teuerungswelle, die Anzahl der Besuche in Hotels und Gastronomiebetrieben wird eingeschränkt und auch beim Trinkgeld regiert der Sparstift. Die Betriebe selbst haben sich schon deutlich mehr auf die veränderte Situation eingestellt als noch im Vorjahr – aktuell dominieren vermehrtes Energiesparen, vermehrte Preisvergleiche bei Lieferant:innen und auch (wenn möglich) Preisanpassungen. Aber Achtung: Eine Mehrheit der Betriebe kann maximal die Hälfte der Mehrkosten über Preissteigerungen abfedern!
  • Die Suche nach zusätzlichen Mitarbeiter:innen bleibt ein wichtiges Thema in der Branche, wenngleich aktuell etwas weniger Betriebe nach neuen Kräften suchen – etwas mehr als ein Viertel ist hier aktiv, vor allem in der Gastronomie. Besonders gefragt sind Mitarbeiter:innen in Küche und Service, die Mehrzahl der suchenden Betriebe würde gleich 2 bis 3 neue Personen einstellen.
  • Als Hauptgründe für den Personalmangel identifizieren die Arbeitgeberbetriebe einerseits den vermehrten Freizeitfokus der Mitarbeiter:innen, andererseits aber auch die kritische Berichterstattung über die Arbeitsplätze in der Branche.
  • Erfreulich ist der hohe Anteil an Stamm-Mitarbeiter:innen, der tendenziell über dem Niveau des Vorjahres liegt und für viele Betriebe der wesentlichste Anker in Zeiten der Personalknappheit ist. Dies zeigt sich auch beim innerbetrieblichen Engagement für die eigenen Mitarbeiter:innen – hier hat sich die Branche im vergangenen Jahr deutlich bewegt und ist nun noch mitarbeiter:innen-orientierter.
  • Auch von der Regierung erwarten sich die Unternehmer:innen der Branche mehr als noch im Vorjahr. Ganz oben auf der to-do-list bleiben die Senkung der Lohnnebenkosten und Steuererleichterungen rund um die Betriebsübergabe; weiters wünscht man sich die unbürokratische Beschäftigung von Aushilfen – oder schenkt Themen wie den steuerfreien Prämienzahlungen an die Mitarbeiter:innen und keinen weiteren Kennzeichnungspflichten auf der Speisekarte mehr Augenmerk als 2022.

Mario Pulker fand am Rande der Präsebtaton deutliche Worte in Richtung der Grünen Klubobfrau Sigrid Maurer wegen ihrer pauschalen Verunglimpfung der Gastro-Branche und stellte eine Klage in den Raum.

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