WKO Hotellerie Gastronomie 2024 Pulker Spreitzhofer

Stimmungslage in Gastronomie und Hotellerie 2024

Ende Juli  luden die Branchenverbände Hotellerie und Gastronomie in der WKÖ zur Präsentation einer vom Market Institut durchgeführten Studie.

Die Studie basiert auf einer Umfrage bei 600 Betrieben, 300 aus der Hotellerie und 300 aus der Gastronomie. Über die Ergebnisse informierten traditionell Gastronomie-Obmann bei der WKÖ, Mario Pulker, und WKO-Fachverbandsobmann Hotellerie, Johann Spreitzhofer:

  • Die Stimmungslage im Sommer 2024 ist gut – allerdings nicht ganz so euphorisch wie im Vorjahr: Drei Viertel der Gastronomie- und Hotellerie-Betriebe sind positiv gestimmt und knapp 70 Prozent mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. Im Vergleich mit dem Vorjahr zeigen sich leichte Sorgenfalten – ein Drittel sieht die aktuelle Buchungslage und Umsatzentwicklung als weniger gut an als 2023, nur 17% beurteilen 2024 besser als 2023.
  • Blickt man in die Details, so zeigt sich ein Grund für die etwas geringere Begeisterung in der Schere, die sich zwischen Umsatz- und Ertragsentwicklung auftut. Immerhin 29 Prozent berichten für das abgelaufene Geschäftsjahr von einer Umsatzsteigerung (Umsatzrückgang; 23 Prozent), bei der Ertragssituation dreht sich das Bild: 15 Prozent sprechen von verbessertem Ertrag, 30 Prozent von einer Verschlechterung.
  • Die gestiegenen Kosten, können noch weniger gut an Gäste weitergegeben werden als im Vorjahr – nur einem Viertel der Betriebe gelingt dies zumindest zu einem überwiegenden Teil. Und: Die Gäste sind spürbar preissensibler, auch dies erschwert die Situation für die Gastronomie- und Hotellerie-Betriebe.
  • Beim Gästeverhalten werden die Entwicklungen der vergangenen Jahre fortgesetzt – Buchungen werden extrem kurzfristig, bargeldloses Zahlen oder auch der Fokus auf Freizeitangebote legen weiter zu.
  • Die Veränderungen im Gästeverhalten führen auch zu vermehrten Aktivitäten der Gastronomie- und Hotellerie- Betriebe: Die Pflege der Bewertungen im Internet steht dabei ganz oben auf der To-Do-Liste, Social Media als Werbeplattform gewinnt an Bedeutung – wie auch die Nutzung von Buchungsplattformen und generell vermehrte Marketingaktivitäten.
  • 8 von 10 Hotellerie-Betrieben arbeiten bereits mit Buchungsplattformen, in der Gastronomie arbeiten 43% der Betriebe bereits mit Lieferdiensten zusammen. Diese neuen Kooperationspartner werden als Chance für den eigenen Betrieb wahrgenommen – allerdings auch mit kritischem Unterton: Die Gäste haben damit noch mehr Flexibilität, der Preisdruck und der Wettbewerb steigen allerdings und auch die Zusatzkosten müssen erst verdient werden.
  • Private touristische Zimmervermietungen über Plattformen wie Airbnb werden von einem Viertel der Hotelleriebetriebe als starke Konkurrenz wahrgenommen, Tendenz steigend. Die Hälfte der Betriebe nimmt dies als unfairen Wettbewerb wahr – unterschiedliche Besteuerung und unterschiedliche Auflagen sind das Thema.
  • Nachhaltigkeit ist in der Gastronomie und Hotellerie gelebte Praxis – Themen wie Abfallvermeidung, sorgsamer Umgang mit Lebensmittel, sparsamer Umgang mit Wasser und Energie, Nutzung regionaler Angebote oder auch das Setzen auf erneuerbare Energie gehört für die Mehrheit der Unternehmen bereits jetzt zum Alltag.
  • Die Bürokratie ist ein Sorgenkind der österreichischen Wirtschaft, dies gilt auch für die Gastronomie und Hotellerie, die im Durchschnitt pro Woche mit etwa 10 Stunden an bürokratischen Tätigkeiten beschäftigt ist.
  • Die Aufgaben der Regierung bleiben unverändert und umfangreich – eine Vielzahl an Maßnahmen werden als sehr entscheidend eingestuft: Ganz oben stehen weiterhin die Senkung der Lohnnebenkosten, die Erleichterung von Betriebsübergaben, Verbesserung bei steuerlichen Absatzmöglichkeiten und unbürokratischere Beschäftigungsmöglichkeiten für Aushilfskräfte.

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